Biogas und Biomethan

Biogas ist ein vielseitig einsetzbarer Energieträger, der in Baden-Württemberg aus organischen Reststoffen aus der Landwirtschaft und aus häuslichen Bioabfällen gewonnen wird. Aus Biogas wird durch Aufbereitung Biomethan, auch Bioerdgas genannt.

Biogas und Biomethan

Organische Reststoffe aus der Landwirtschaft werden in Biogasanlagen mit landwirtschaftlichem Gärsubstrat energetisch verwertet. In manchen Anlagen wird das erzeugte Biogas zu Biomethan (Bioerdgas) aufbereitet und in das Netz der allgemeinen Gasversorgung eingespeist. Dadurch können bestehende Gasnetze als Speicher genutzt werden. Zudem entfällt die Notwendigkeit der externen Wärmenutzung, wodurch eine hohe Effizienz erreicht wird.

Allgemeine Informationen 

Wer kann Biomethan nutzen?

Bioerdgas kann von den Kunden bei ihren Gasversorgungsunternehmen bestellt werden. Über ein Bilanzierungsverfahren wird gewährleistet, dass die durch Kunden bezogene Energiemenge, der in die Gasnetze eingespeisten Menge entspricht. Der Einsatz von Biomethan, beispielsweise zur Versorgung eines Wohngebäudes, ist daher nicht von einer bestimmten Biogasanlage am Ort abhängig, sondern wird über die Einspeisung vieler verschiedener Erzeugungsanlagen in die Netze der allgemeinen Gasversorgung gewährleistet. Nach dem Gesetz zur Nutzung erneuerbarer Wärmeenergie in Baden-Württemberg (EWärmeG) stellt der Einsatz von Biomethan eine Möglichkeit dar, um den Wärmeenergiebedarf von Gebäuden aus regenerativen Energien anteilig (Erfüllungsoption 10 %) zu decken.

Daten und Kriterien

Woher stammen die Daten?

Die Daten der Anlagen wurden dem Marktstammdatenregister entnommen.

Wer gibt die Daten ein?

Das Biomethan in das Erdgasnetz einspeisende Unternehmen ist zur Datenmeldung verpflichtet. Vom Betreiber angegeben ist die Erzeugungsleistung. Alle anderen Daten sind berechnet oder basieren auf Rückmeldungen der Betreiber. 

Bioabfallvergärungsanlagen

Häusliche Bioabfälle werden nach einer Aufbereitung in Vergärungsanlagen zu Biogas und Gärreststoffen umgewandelt.

Allgemeine Informationen 

Immer mehr Abfälle aus der Biotonne durchlaufen in Baden-Württemberg eine sogenannte Mehrfach- beziehungsweise Kaskadennutzung: Zuerst wird aus den häuslichen Bioabfällen in einer Vergärungsanlage Energie in Form von Biogas gewonnen. Das Biogas kann zur Erzeugung elektrischer Energie über ein Blockheizkraftwerk mit einer effizienten Wärmenutzung, einer sogenannten Kraft-Wärme-Kopplung, genutzt oder nach einer Aufbereitung direkt in das Erdgasnetz eingespeist werden. Die Gärreste werden zu hochwertigen Düngemitteln, beispielsweise Kompost, weiterverarbeitet. Da die Bioabfälle sowohl energetisch als auch stofflich genutzt werden, stellt die Kaskadennutzung eine sehr hochwertige Form der Verwertung von Bioabfällen dar.

Bioabfälle haben als Energiequelle den Vorteil, dass kontinuierlich Strom und Wärme erzeugt werden kann und sie daher grundlastfähig sind.  Energie aus Bioabfällen ist folglich eine gute Ergänzung zu Solar- oder Windenergie.

Daten und Kriterien

Woher stammen die Daten?

Die Daten der Anlagen wurden 2025 bei den Betreibern schriftlich abgefragt. Es wurden Anlagen mit einem Einsatz von mindestens 90 Prozent an getrennt erfassten Bioabfällen im Substratstrom betrachtet.