Solarpotenzial auf Dachflächen

 Widerspruchsrecht

 

Eine Bedienungsanleitung für den Wirtschaftlichkeitsrechner finden Sie hier.

Die Karte zeigt, welche Dachflächen in Baden-Württemberg für Photovoltaik geeignet sind. Standortanalyse und Potenzialberechnung wurden auf der Grundlage von Laserscandaten durchgeführt.

Im Vergleich zum früheren Solardachkataster, in dem Eignungsstufen verwendet wurden, um die Eignung von Dächern für den PV-Ausbau zu verdeutlichen, hat man sich im neuen Solarkataster für eine intuitivere Darstellungsweise entschieden. Hier werden nun die Eignungen der Dächer durch die Einstrahlungsintensitäten dargestellt. Die Einstrahlung ist neben dem vor Ort möglichen Eigenverbrauch das wichtigste, eignungslimitierende Kriterium.

Farbverlauf der Einstrahlungsintensität Einstrahlung (kWh/m²/Jahr) Prozent vom lokal maximal möglichen Wert (%)
mehr als 1.154,31 90,75 - 100
1.036,71 - 1.154,31 81,5 - 90,75
919,12 - 1.036,71 72,3 - 81,5
unter 919,12 unter 72,3
 

Die Potenzialanalyse berücksichtigt die Neigung, Ausrichtung, Verschattung und solare Einstrahlung. Zur Berechnung dieser Faktoren wurde ein digitales Oberflächenmodell erstellt. Zur Lokalisierung der Gebäude wurden die Gebäudeumrisse/-umringe aus der Automatisierten Liegenschaftskarte des Jahres 2012 verwendet. Die Gebäudeumrisse geben die Gebäudeaußenmauern des Hauses an. Dachüberstände sind darin nicht berücksichtigt.

Die dreidimensionale Analyse bietet zahlreiche Vorteile zur Ermittlung des Solarpotenzials. Sie ermöglicht beispielsweise eine genaue Berechnung der solaren Einstrahlung und Abschattung durch umliegende Gebäude und Vegetation. Dabei wird durch Berücksichtigung zahlreicher Sonnenstände über den Tages- und Jahreslauf die direkte solare Einstrahlung errechnet. Starke Minderung der direkten Einstrahlung führt zur Ausweisung von verschatteten Dachflächenbereichen, die für die Nutzung von Solarenergie ungeeignet sind.
Mit der Darstellung der Einstrahlungsintensität ist sofort sichtbar, welche Teildachflächen eines Daches besonders gut für die Belegung mit PV-Modulen geeignet sind. Im Wirtschaftlichkeitsrechner können diese Flächen dann mit entsprechenden Modulen belegt werden. Die Mindestgröße einer Dachfläche ergibt sich dabei aus der Größe der Module. Es muss mindestens ein Modul auf einer Teildachfläche platziert werden können. Auch Aufständerungen von Modulen werden hier berücksichtigt.

Hinweis zur Genauigkeit der Laserscandaten
Für die Berechnung des Solarkatasters Baden-Württemberg liegen landesweit Laserscannerdaten aus Befliegungen in den Jahren 2000 - 2005 mit einer erwarteten Punktdichte von unter 1 Pkt./m² vor. Darüber hinaus liegen aktuell bereits für etwa 70 % der Landesfläche Daten aus Flügen in den Jahren 2016 ff. mit einer erwarteten Punktdichte von mindestens 8 Pkt./m² vor. Die restlichen 30 % der Landesfläche werden voraussichtlich bis Ende 2023 vollständig neu beflogen und stehen in den kommenden Jahren sukzessive für die Solarpotenzialberechnung zur Verfügung. Bis zum Frühjahr 2024 ist davon auszugehen, dass für die gesamte Landesfläche Laserscannerdaten mit einer erwarteten Punktdichte von mindestens 8 Pkt./m² vorliegen. Die folgende Abbildung zeigt die Datenlage, die den aktuellen Karten zugrunde liegt:

Legende: =Befliegung 2016 - 2021, =Befliegung 2000 - 2005

Die tatsächliche Qualität der Daten, denen die neuen Befliegungsdaten zugrunde liegen, können jeweils in der Objektinformation abgelesen werden.

Ergebnisse der Berechnungen
Der Anteil der Stromerzeugung durch erneuerbare Energien lag in Baden-Württemberg im Jahr 2020 bei 41 % der Bruttostromerzeugung aller Energieträger. Dieser sprunghafte Anstieg im Vergleich zu 2019 (31,1 %) hängt vor allem mit dem vergleichsweise großen Rückgang der Bruttostromerzeugung in Baden-Württemberg zusammen. Der Anteil von Photovoltaik bei der Bruttostromerzeugung lag bei 14,3 %.

Die Analyse der Dachflächen für Baden-Württemberg, die für eine Nutzung der Photovoltaik potenziell geeignet sind, ergab eine mögliche Leistung von rund 61.500 MW. Ende des Jahres 2020 wurden etwa 10 % dieses technisch möglichen Potenzials auf geeigneten Dachflächen ausgeschöpft.

Mit Stand Dezember 2020 ergibt sich folgende Übersicht über den Bestand und das Potenzial für Photovoltaikanlagen auf Dachflächen in Baden-Württemberg:

Dachflächenpotenzial Energieatlas (mögliche Leistung) ~61.500 MW
Installierte Leistung 6.332 MW (10 %)
Verbleibendes Potenzial 55.260 MW (90 %)
 

Das Dachflächenpotenzial nach der Anzahl der für die Nutzung der Gebäude geeigneten Potenziale ergibt für Wohngebäude einen Anteil von 60 % am Dachflächenpotenzial, öffentliche Gebäude 2 % und Gebäude mit industrieller und gewerblicher Nutzung 10 %. Hierbei geht es aber tatsächlich nur um die Anzahl der Gebäude. Vergleicht man hingegen die Potenzialflächen, so machen industrielle und gewerbliche Nutzung und öffentliche Gebäude einen deutlich größeren Anteil aus, da die Dachflächen pro Gebäude deutlich größer sind.

 

Quelle: