Netzpläne

Der zielgerichtete Ausbau der Stromnetze ist ein wesentlicher Bestandteil der Energiewende. Verteilnetzbetreiber sind für den Betrieb, die Instandhaltung und den Ausbau der regionalen Strom- und Gasverteilnetze verantwortlich. Über diese Netze erfolgt die direkte Versorgung der Endverbraucher mit Energie. Zugleich bilden sie die Schnittstelle zwischen der zentralen Energieinfrastruktur und der dezentralen Energieversorgung vor Ort.

Bestand 110 kV-Verteilnetz der Netze BW

Allgemeine Informationen

Das Stromnetzgebiet umfasst 17.482 km² – diese Fläche entspricht in etwa 33-mal der Fläche des Bodensees und hat eine Länge von 7.460 km. Dieses Netz wird kontinuierlich ausgebaut. Eine bedeutende Rolle beim Ausbau dieses Verteilnetzes spielt die Netzanbindung von erneuerbaren Energien (Quelle: Netze BW). Die Ausbaumaßnahmen sind dabei eng mit der Entwicklung der Erzeugungslandschaft verknüpft. 

Daten und Kriterien

Die Karte zeigt das 110 kV-Netz der Netze BW GmbH als regionalen Netzbetreiber. Bei Mausklick auf eine Trasse werden weitere Projektinformationen angezeigt. Die Datengrundlage wurde von der Netze BW GmbH zur Verfügung gestellt.

Netzausbauplan der Übertragungsnetzbetreiber

Allgemeine Informationen

Der Ausbau und die Weiterentwicklung der Verteilnetze zu intelligenten Netzen spielen eine wichtige Rolle für die Versorgungssicherheit im Land. Zur Integration des aus erneuerbaren Energien erzeugten Stroms sind die Netze auch auf den Nieder-, Mittel- und Hochspannungsebenen auszubauen. Dazu bedarf es abgestimmter Planungsprozesse und technischer Standards auf allen Netzebenen.

Wo und warum werden neue Netztrassen gebaut?

Wo, welche und wie viele Übertragungsnetze aus- und neu gebaut werden, wird in einem zeitaufwändigen Planungsverfahren in mehreren Schritten unter Mitwirkung der Bevölkerung festgelegt. Das Ergebnis dieses Verfahrens ist der Netzentwicklungsplan, der die Optimierungs-, Verstärkungs- und Ausbaumaßnahmen der Übertragungsnetze für die nächsten zehn Jahre enthält und im zweijährigen Turnus fortgeschrieben wird. Der Netzentwicklungsplan ist Grundlage für das Bundesbedarfsplangesetz, das im Juli 2013 in Kraft getreten ist. Es umfasst rund 100 energiewirtschaftlich notwendige Leitungsbauvorhaben, 14 davon zum Teil landesübergreifend in Baden-Württemberg. Die Trassenkorridore, in denen die Leitungen einmal verlaufen werden, werden in aufwendigen Verfahren bestimmt.

Wer genehmigt die Trassen?

Derzeit fehlen notwendige Kapazitäten in den Übertragungsnetzen, die den Strom bei starkem Wind und geringem Verbrauch im Norden und Osten in ausreichendem Umfang in die wirtschaftlichen Ballungszentren im Süden und im Westen bringen. Länderübergreifende Trassen werden in der sogenannten Bundesfachplanung durch die Bundesnetzagentur genehmigt. Für Projekte innerhalb Baden-Württembergs wird ein Raumordnungsverfahren mit anschließendem Planfeststellungsverfahren bei den Regierungspräsidien durchgeführt. Das Land ist bei zwei Leitungsvorhaben mit der Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung (HGÜ)-Technologie beteiligt.

Was ist das Ultranet?

Das von den Vorhabenträgern Amprion und TransnetBW als Ultranet bezeichnete Vorhaben ist ein Pilotprojekt für die verlustarme Übertragung hoher Leistungen über weite Entfernungen. Das heißt, es soll Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung (HGÜ) genutzt werden. Diese Technologie wird bisher bei der Anbindung von Windparks verwendet. Die Energieübertragung mittels Gleichstrom ist insbesondere bei großen Distanzen aufgrund der im Vergleich zu Wechselstromleitungen geringeren Übertragungsverluste vorteilhaft. Sie dienen insbesondere dem Abtransport des im Norden mit Windenergie erzeugten Stroms in den Süden, wodurch vor allem nach dem nun endgültigen Ausstieg aus der Kernenergie die hiesige Stromversorgung gesichert werden soll.

Daten und Kriterien

Wo verläuft die Trasse des Ultranet?

Ultranet (= Bundesbedarfsplan - Vorhaben Nr. 2), ist eine ca. 341 km lange Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungs (HGÜ)-Strecke zwischen Osterath (Nordrhein-Westfalen) und Philippsburg. Etwa 44 km davon liegen in Baden-Württemberg. Zu einem Großteil kann das Vorhaben auf bestehenden Trassen realisiert werden. Die geplante Ausführung mit Gleich- und Wechselstromleitungen auf einem Mast wird auch als Hybridsystem bezeichnet. Die Inbetriebnahme von Ultranet ist für 2026 geplant. Die Bundesnetzagentur hat für die Durchführung des Bundesfachplanungs- und des Planfeststellungsverfahrens Ultranet in mehrere Abschnitte unterteilt. Baden-Württemberg ist von den Abschnitten A1 und B1 berührt (Quelle: Umweltministerium). Weitere Informationen finden Sie bei der Bundesnetzagentur: Ultranet

Wo ist die Trasse der SuedLink?

SuedLink (= Bundesbedarfsplan - Vorhaben Nr. 3), ist eine ca. 690 km lange Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungs-Strecke (HGÜ) zwischen Brunsbüttel (Schleswig-Holstein) und Großgartach (Stadt Leingarten). Ca. 97 km davon liegen in Baden-Württemberg. Nach dem Bundesbedarfsplangesetz ist SuedLink als Erdkabel zu realisieren. Die Inbetriebnahme des SuedLinks ist für 2028 geplant. Die Bundesnetzagentur hat für die Durchführung des Planfeststellungsverfahrens SuedLink in mehrere Abschnitte unterteilt. Baden-Württemberg ist von den Abschnitten E2 und E3 berührt. Bevölkerung, Kommunen, Verbände und andere Akteure wurden bereits frühzeitig in die Planungen miteinbezogen. Noch vor dem offiziellen Beteiligungsverfahren der Bundesfachplanung startete das Umweltministerium Baden-Württemberg ein eigenes Dialogverfahren zum SuedLink (Quelle: Umweltministerium).