Projektbeschreibungen
Aufbereitungs- und Einspeiseanlage Geislingen-Türkheim
Bioerdgas aus Lebensmittelresten: Aufbereitungs- und Einspeiseanlage im Gewerbepark "Schwäbische Alb" in Geislingen-Türkheim
Projektträger | Projektstandort | Kontakt | ||||||||||||||
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Energieversorgung Filstal GmbH & Co. KG, EnBW Energie Baden-Württemberg AG | Geislingen an der Steige |
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Beschreibung
Ziel/Auslöser für das Projekt
Zielsetzung der energetischen Verwertung biogener Reststoffe zur Erzeugung Erneuerbarer Energie aus Biomasse.
Projektbeschreibung
Bereits seit 2012 betreibt die Schradenbiogas GmbH & Co. KG eine Biogasanlage im Gewerbepark "Schwäbische Alb", die Abfälle der Nahrungsmittelproduktion und Lebensmittelreste als Substrate nutzt. Damit ist das Unternehmen eines der ersten in Baden-Württemberg, das biogene Reststoffe zur Biogasgewinnung einsetzt.
Das Bioerdgasprojekt im Gewerbepark "Schwäbische Alb" wurde in nur sieben Monaten Bauzeit realisiert. Im Herbst 2014 wurden die Biogas-Aufbereitungs- und die Biogas-Einspeiseanlage offiziell in Betrieb genommen. In diesem Zeitraum hat die EnBW Energie Baden-Württemberg AG rund 3,5 Mio. Euro in die Errichtung der Biogas-Aufbereitungsanlage investiert. Parallel wurden die erforderlichen Netzmaßnahmen und die Einspeiseanlage durch die Energieversorgung Filstal GmbH & Co. KG (EVF) für rund 4 Mio. Euro fertiggestellt.
Die Aufbereitungsanlage der EnBW reinigt das Rohbiogas, das aus 40.000 t Reststoffen pro Jahr in der benachbarten Anlage der Schradenbiogas GmbH & Co. KG erzeugt wird von CO2, Schwefelwasserstoff und anderen Spurengasen und veredelt es zu Biomethan. Nach einer Qualitätskontrolle und einer Brennwertanpassung wird das Bioerdgas in der Einspeiseanlage über einen Verdichter in das regionale Erdgasnetz der EVF eingespeist.
Durch die Einspeisung kann das Gas im Netz zwischengespeichert werden und so einen Beitrag dazu leisten, die Volatilität der Erneuerbaren Energien zu verringern.Technisches Konzept
In Deutschland wurden mit Stand 2015 ca. 8.000 Biogasanlagen realisiert. Nur ein sehr geringer Anteil von rund 155 Anlagen ist mit einer nachgeschalteten Biogasaufbereitungsanlage ausgerüstet und speist das darin veredelte Bioerdgas ins Erdgasnetz ein. Der Löwenanteil dieser Einspeiseprojekte nutzt zur Biogaserzeugung Energiepflanzen, d.h. nachwachsende Rohstoffe, wie z.B. Mais. Das Biogasaufbereitungs- und Einspeiseprojekt in Geislingen-Türkheim nimmt in Baden-Württemberg eine wichtige Vorbildfunktion ein, da es zur Biogaserzeugung das energetische Potenzial von Rest- und Abfallstoffen nutzt und somit besonders ressourcenschonend erneuerbare Bioenergie bereitstellt.
Nutzen
Rund 32 Mio. kWh Bioerdgas werden in der neuen Aufbereitungsanlage pro Jahr erzeugt und anschließend ins Erdgasnetz eingespeist. Diese Menge reicht rein rechnerisch für den Jahresbedarf von ungefähr 2.000 Einfamilienhäusern.Kenndaten
Allgemeine Informationen | |
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Standort | Gewerbepark "Schwäbische Alb" |
Straße | Im Nol 18-20 |
PLZ | 73312 |
Ort | Geislingen an der Steige |
Inbetriebnahme | 2014 |
Kapazität | ca. 32 Mio. kWh/a |
Einspeiseleistung | bis zu 550 Nm³/h |
Ausgangsdruck | 4 - 16 bar |
Gesamtinvestition | 7,5 Mio. Euro |
Bildnachweis: Csaba Deli/123rf.com - außer: ggf. Projektbilder s. Kontakt