Projektbeschreibungen
Nahwärmeversorgung Mühlheim an der Donau
Nahwärmeversorgung Mühlheim an der Donau
Projektträger | Projektstandort | Kontakt | ||||||
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Energiegesellschaft Mühlheim mbH & Co. KG | Mühlheim an der Donau |
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Beschreibung
Ziel/Auslöser für das Projekt
Studie über den Aufbau eines Nahwärmenetzes. Durch großes Bürgerinteresse und Engagement aller Beteiligten konnte die Umsetzung erfolgen.
Projektbeschreibung
Die Stadt Mühlheim hat zusammen mit der badenova AG & Co. KG die Energiegesellschaft Mühlheim mbH & Co. KG gegründet und im Jahr 2012 mit dem Aufbau eines Nahwärmenetzes in der Mühlheimer Vorstadt begonnen.
Über ein ca. 7.100 m langes Nahwärmenetz werden 70 Wohngebäude und ein Gewerbebetriebe ganzjährig versorgt. Es gibt zwei bestehende Heizzentralen, die in das neue Wärmenetz eingebunden sind und von zwei Seiten Wärme in das Netz einspeisen. Bei der Firma SKF in der Bahnhofstraße stehen zwei Erdgaskessel mit einer Wärmeleistung von jeweils 460 kW. Im Hallenbad in der Schillerstraße steht ein Holz-Hackschnitzelkessel mit 350 kW und ein Erdgas-Spitzenlastkessel mit 575 kW. Zusätzliche wurde zur Abdeckung der Grundlast am Standort in der Bahnhofstraße ein BHKW mit einer elektrischen Leistung von 527 kW und einer thermischen Leistung von 658 kW installiert. Das BHKW deckt ca. drei Viertel des gesamten Wärmebedarfs ab. Das BHKW wird mit Bio-Erdgas betrieben, d. h. es wird im BHKW ausschließlich erneuerbarer Strom und erneuerbare Wärme erzeugt, was zu einer hervorragenden Umweltbilanz der versorgten Wärmekunden führt.
Bei der Stromerzeugung im herkömmlichen Kraftwerk beträgt der Wirkungsgrad nur ca. 35 %, d. h. ein Großteil der entstehende Wärme kann nicht in elektrischen Strom umgewandelt werden und muss als Abwärme ungenutzt an die Umgebung abgegeben werden. Bei der dezentralen, gekoppelten Erzeugung von Strom und Wärme wird die anfallende Abwärme zu Heizzwecken genutzt. Dadurch erhöht sich die Brennstoffausnutzung auf bis zu 90 %. Gegenüber der bisherigen dezentralen Energieerzeugung ohne Kraft-Wärme-Kopplung werden in etwa 2.700 t/a CO2-Emission vermieden.
Als zweiter Grundlastwärmeerzeuger wird im Winter der Holz-Hackschnitzelkessel betrieben, der ebenfalls erneuerbare Wärme erzeugt. Der Rest, die Spitzenlast, wird von den Erdgas-Kesseln übernommen, die auch zur Absicherung dienen, sollte ein Grundlastwärmeerzeuger störungsbedingt ausfallen. Damit BHKW und Hackschnitzelkessel aufgrund des tageszeitlich schwankenden Wärmebedarfs nicht takten, wurde bei beiden Anlagen ein Pufferspeicher mit einem Volumen von 50 m³ errichtet.
Die Energiegesellschaft Mühlheim hat in dieses zukunftsweisende Projekt ca. 4,1 Mio. Euro investiert. Es können noch mehr Gebäude über das Nahwärmenetz versorgt werden und in den nächsten Jahren sollen weitere angeschlossen werden um die Energiedichte und damit die Effizienz des Nahwärmenetzes zu erhöhen.
Technisches Konzept
Nahwärmenetz mit zwei Einspeisepunkten:
- Heizwerk mit Bioerdgas-BHKW, Erdgas-Kessel, Pufferspeicher in der Bahnhofstraße 55
- Heizwerk mit Holzhackschnitzel-Kessel, Erdgas-Kessel, Pufferspeicher in der Schillerstraße 18
Nutzen
CO2-Einsparung p.a.: 2.700 tKosten
- Anlagentechnik: 4,1 Mio. Euro
- Förderung Wärmenetz durch BAFA 2015: 704.000 Euro
- Förderung KfW, Prog. EE 2015: 274.000 Euro
Kenndaten
Allgemeine Informationen | |
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Straße | Schillerstraße 18 und Bahnhofstraße 55 |
PLZ | 78570 |
Ort | Mühlheim an der Donau |
Inbetriebnahme | 2012 |
Leistung (therm.) | 2.513 kW |
Feuerungswärmeleistung Biomasse | 450 kW |
Leistung (el.) Biogas | 527 kW |
Einspeisung ins Fernwärmenetz | 4.220.000 Mio. kWh |
Weitere Angaben | |
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Brennstoff | Biogas, Holz, Erdgas |
Brennstoffeinsatz Bioerdgas | 8.290 MWh(Hs)/a |
Brennstoffeinsatz Holzhackschnitzel | 1.250 MWh/a |
Brennstoffeinsatz Erdgas | 345 MWh(Hs)/a |
Jahresbetriebsstunden Biogas-BHKW | 5.670 h/a |
Jahresbetriebsstunden Nahwärmenetz | 8.760 h/a |
Jahreswärmeproduktion | 5.020.000 kWh |
Jahresstromproduktion | 2.990.000 kWh |
Nahwärmenetzlänge | 7.100 m |
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