Projektbeschreibungen
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Industriebetrieb in Crailsheim
Energieliefer-Contracting in Crailsheim
Energieliefer-Contracting mit Biogas für einen Industriebetrieb in Crailsheim.
Projektträger | Standort | Contractor | ||||||
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Industriebetrieb in Crailsheim | Crailsheim |
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Dieses Projekt finden Sie auch auf Seite 37 der Broschüre: Contracting im Energiebereich - Erfolgsbeispiele aus Baden-Württemberg (Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg (Hrsg.), 2015)
Kenndaten
(alle Preisangaben netto)
Allgemeine Informationen | |
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Wärmelieferung | rd. 1.600 MWh/a |
Brennstoffeinsparung beim Industriebetrieb | > 50 % |
Investition | rd 650.000 Euro |
Verlegte Fernwärmeleitung | 1.500 m |
CO2-Einsparung | 580 t/a |
Beschreibung
Motive und Ausgangssituation
Eine Biogasanlage erzeugt Strom und als Nebenprodukt Abwärme, die der betreibende Landwirt nicht selbst nutzen kann. So entstand die Idee, ein Wärmenutzungskonzept zu erstellen, um den knapp zwei Kilometer entfernten Industriebetrieb mit Wärme und Warmwasser zu versorgen. Vorab galt es zwei Hürden zu überwinden: Einerseits sollte eine Lösung gefunden werden, um die Temperaturniveaus von Erzeugung und Verbrauch anzupassen. Des Weiteren durfte die Wärmelieferung die Wärmeversorgung des Industriebetriebes weder komplizierter gestalten noch einem erhöhten Ausfallrisiko aussetzen. Letzteres ist häufig der Grund dafür, weshalb überschüssige Abwärme nicht genutzt wird. Auch die Logistik wurde zur Herausforderung: Eine Vielzahl privater Grundstücke, zwei Eisenbahnlinien und eine Bundesstraße trennten die Biogasanlage vom Industriebetrieb. Zur Versorgung musste eine rund 1,9 km lange Fernwärmeleitung verlegt werden. Das Projekt wurde erfolgreich umgesetzt – für alle Seiten ein Gewinn: Energiekosteneinsparung für den Wärmekunden, Zusatzerlöse für den Biogas-Landwirt, ein wirtschaftlich tragfähiges Energieprojekt für den Contractor und Schutz der Umwelt und des Klimas. Jeder Akteur konzentriert sich so auf seine jeweiligen Kernkompetenzen.Projektablauf
Im ersten Schritt gab es Abstimmungsgespräche zwischen der KWA Contracting AG und dem Landwirt. Es folgte eine Machbarkeitsanalyse für die Wärmequelle. In einer weiteren Abstimmung mit dem Industriebetrieb wurde eine Nutzungsanalyse bezüglich der Wärmesenke durchgeführt. Anschließend wurde eine Konzeptoptimierung mit bedarfsgerechter Abgrenzung der Contracting-Dienstleistung vorgenommen. Die in der Biogasanlage bei der Verstromung anfallende Wärme kann so optimal genutzt werden. Im Jahresdurchschnitt steht eine Wärmeleistung von rund 300 kW zur Verfügung. Damit wurde der Brennstoffeinsatz des Industriebetriebes mehr als halbiert.Umsetzung und Projektergebnisse
In diesem Projekt wurde ein Nahwärmenetz mit Abwärmenutzung erfolgreich umgesetzt. Erfolgsfaktoren waren die detaillierten Voruntersuchungen zur Machbarkeit des Wärmekonzepts. Zudem sollte das Thema Versorgungssicherheit offen behandelt und vereinbarte Regelungen vertraglich festgehalten werden. Der angestrebte Wärmeabsatz wurde erreicht und teilweise sogar übertroffen.Bildnachweis: Csaba Deli/123rf.com - außer: ggf. Projektbilder s. Kontakt