Projektbeschreibungen
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Georg Fischer Automobilguss GmbH und Nestle Deutschland AG Maggi Singen
Betriebs- und branchenübergreifende Nutzung von Prozessabwärme
Die Abwärme des Kupolofens der Firma Georg Fischer Automobilguss GmbH wird durch die Auskopplung der Abwärme zur Dampferzeugung im benachbarten Maggi-Werk des Nahrungsmittelherstellers Nestlé Deutschland AG ganzjährig und vollständig genutzt.
Projektträger | Projektstandort | Kontakt | ||||||||||||
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Georg Fischer Automobilguss GmbH, Nestlé Deutschland AG Maggi Singen | Singen (Hohentwiel) |
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Dieses Projekt finden Sie auch auf der Seite 23 der Broschüre: Energieeffizienz in Unternehmen - Erfolgsbeispiele aus Baden-Württemberg (Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg (Hrsg.), 2014)
Kenndaten
Allgemeine Informationen | |
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Jahr der Umsetzung | 2008 |
Kapazität (Kompressoren) | 20 MWth |
Energieeinsparung p.a. | 50.000 MWh |
CO2-Einsparung p.a. | 11.000 t |
Investition | 5 Mio. Euro |
Lebensdauer | 20 Jahre |
Interne Verzinsung | k.A. |
Beschreibung
Einführung
Die Abwärme des Kupolofens der Firma Georg Fischer Automobilguss GmbH konnte nur bis zu einem Drittel intern verwendet werden. Durch die Auskopplung der Abwärme zur Dampferzeugung im benachbarten Maggi-Werk des Nahrungsmittelherstellers Nestlé Deutschland AG kann die Abwärme ganzjährig und vollständig genutzt werden.Technische Beschreibung
Die bis zu 1.200 °C heiße Abwärme wurde zuvor betriebsintern für die Brennluftvorerhitzung sowie in der Heizperiode teilweise für Raumwärme und Brauchwasser genutzt, wobei überschüssige Energie über einen Wärmeübertrager und Filter an die Umgebung abgegeben wurde. Zur Einkopplung dieser Energie erfolgte 2008 im Rahmen einer Erneuerung des Rekuperators eine Systemanpassung mit Thermoöl als Wärmeträger und einer Verbindung der zwei Unternehmen über ein 400 m langes Rohrleitungssystem. Über dieses werden 300 m³ Thermoöl pro Stunde in das Kesselhaus von Maggi transportiert. Der dort erzeugte Dampf wird zur Sterilisation von Nassfertiggerichten, für Trocknungsprozesse bei der Herstellung von Trockensuppen und Saucen sowie für thermische Prozesse bei der Würzeproduktion genutzt. Dies hat eine Verminderung des jährlichen Erdgasbedarfs beim Lebensmittelhersteller um etwa zwei Drittel bewirkt.Umsetzung
Um die Unsicherheit bezüglich der künftigen Wärmelieferungen bzw. -abnahme auszuschließen, wurde die Dampferzeugung bewusst bei Maggi angesiedelt. So kann im Falle eines Ausfalls sofort und unkompliziert der Kessel mit Erdgas befeuert werden.Bildnachweis: Csaba Deli/123rf.com - außer: ggf. Projektbilder s. Kontakt