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Ehemaliger Salzstadel, Wohn-und Geschäftshaus

Effizienzpreis Bauen und Modernisieren 2020, Kategorie: "Modernisierung im Denkmalschutz"

Dieser Beitrag, der im Wettbewerb „Effizienzpreis Bauen und Modernisieren 2020“ in der Kategorie: Modernisierung im Denkmalschutz die Prämierungsstufe Gold erhalten hat, veranschaulicht beachtenswert, dass die vielfältigen Aufgaben des Denkmalschutzes und das Thema Klimaschutz gemeinsam betrachtet und gelöst werden können.
Projektträger Projektstandort Kontakt
Matthäus Schmid GmbH & Co.KG, Baltringen Biberach Bild: Conne van d'Grachten

Bilder

Kenndaten

Allgemeine Informationen  
Bezeichnung Ehemaliger Salzstadel
Ort Biberach
Fertigstellung 2019
Architektin Corinna Wagner, Freie Architektin, Überlingen

 

weitere Angaben  
Primärenergiebedarf 62,30 kWh/(m²a)
Endenergiebedarf 47,90  kWh/(m²a)
Transmissionswärmeverlust 0,593 W/(m²K)
Baukosten 1.542 €/m² Bruttogeschossfläche, bereinigt
Gesamtfläche ca. 524 m² 
Wohneinheiten 8
Bauzeit 11/2017 bis 01/2019

Beschreibung

Einführung

Da es sich um ein denkmalgeschütztes Gebäude handelt, wurde unter Berücksichtigung der
denkmalrechtlichen Anforderungen saniert. Es wurde immer wieder abgewogen, zwischen hocheffizienter Sanierung zum Erreichen eines guten Effizienzstandards und der Berücksichtigung der denkmalgeschützten Substanz.
Der Charakter des ehemaligen Salzstadels sollte erhalten bleiben. 
Da überwiegend sehr dicke Außenwände aus Vollziegel vorhanden sind, wurde auf eine Außendämmung verzichtet.

Im Wohnbereich wurden die Nischen mit einer Innendämmung versehen, um Wärmebrücken zu verhindern. Im Bereich der Wohnungen konnte das Dach ohne Probleme mit Holzfaserdämmplatten nachgedämmt werden. Ebenso wurde die oberste Geschossdecke mit Holzfaserdämmung ausgefacht.
Die Fenster wurden denkmalgerecht mit Zweifach-Verglasung erneuert und die Außentüren mit einem Ud-Wert von 1,3 W/(m²K) eingebaut. Die Heizungsanlage besteht aus einem Brennwertgerät Gas, kombiniert mit Luftwärmepumpe und die Lüftungsanlage ist eine bedarfsgeregelte Abluftanlage.

Im Buchhandlungsbereich konnte man auf eine Außendämmung verzichten, da die Außenwände aus dicken Ziegelwänden bestehen (bis 100cm), lediglich die Nischen wurden mit Dämmung aufgedoppelt. Die Bodenfläche wurde grundlegend saniert. Die Fenster wurden wie im Wohnbereich mit Zweifach-Verglasung denkmalgerecht eingebaut. Die Heiztechnik besteht aus einem Brennwertkessel kombiniert mit Wärmepumpe. Eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung wurde eingeplant.

Durch diese Maßnahmen konnte ein Primärenergiebedarf von 143,9 kWh/(m²a) erreicht werden. Dies liegt zwischen den Anforderungen Neubau und modernisierter Altbau.

Technische Beschreibung

Dieses denkmalgeschützte Gebäude aus dem Jahr 1808 beherbergt eine Bücherei und acht Wohneinheiten. Die neue Heizungsanlage besteht aus einer Luft-Wasser-Wärmepumpe und wird durch einen Gas-Brennwertkessel ergänzt. Die Wohnungen erhielten mit der Modernisierung eine Abluftanlage und die Gewerbeflächen eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung. 
Dieser Beitrag, der im Wettbewerb „Effizienzpreis Bauen und Modernisieren 2020“ in der Kategorie: Modernisierung im Denkmalschutz die Prämierungsstufe Gold erhalten hat, veranschaulicht beachtenswert, dass die vielfältigen Aufgaben des Denkmalschutzes und das Thema Klimaschutz gemeinsam betrachtet und gelöst werden können.
Das Gebäude weist gute Energiekennwerte auf, die den Standard eines ‚KfW-Effizienzhauses Denkmal‘ erreichen. Besonders hervorzuheben ist der respektvolle Umgang mit dem Charakter des denkmalgeschützten Gebäudes bei der Modernisierung. 

 

Bildnachweis: Csaba Deli/123rf.com - außer: ggf. Projektbilder s. Kontakt